Wer im Amateurfunk selbst Schaltungen entwickelt oder aufbaut steht früher oder später vor dem Problem, erste Tests mit einem Sender vornehmen zu wollen. Um keine anderen Stationen zu stören, sollte dies natürlich nicht mit einer Antenne am Senderausgang geschehen. Die ersten Tests sollten immer mit einem ohmschen Abschlusswiderstand erfolgen.

In diesem Artikel wird daher der Selbstbau einer Dummy-Load beschrieben. Auch das Gehäuse ist aus Platinenmaterial selbst hergestellt. Anhand von zahlreichen Fotos wird der Selbstbau anschaulich dargestellt. Die Dummyload ist, wie könnte es anders sein, für 50 Ohm ausgelegt und verkraftet rechnerisch eine Leistung von 48 Watt. Dies wurde jedoch nicht verifiziert. Für eventuelle Schäden ist daher jeder selbst verantwortlich.

Neben der eigentlichen Baubeschreibung finden Sie auch ein wenig Theorie bezüglich der Berechnung der Dummy-Load.

schaltungDie Dymmyload besteht aus 24 einzelnen Widerständen, die im Inneren des Gehäuses in einem Quadrat angeordnet sind. Die Verschaltung ist in der Parallelschaltung erfolgt.

Da der Abschlusswiderstand 50 Ohm betragen soll müssen 24 Widerstände mit je 1200 Ohm parallel geschaltet werden. Die Berechnung erfolgt für gleich große Widerstände nach folgender Formel:

Rges = R / n

Wobei Rges der gesamtwiderstand der Parallelschaltung, R der Widerstand der einzelnen Widerstände und n die Anzahl der parallel geschalteten Widerstände ist.

 
1_Platinen Für das Gehäuse werden folgende Platinenstücke benötigt:

  • 2St.  56mm x 80mm
  • 2St.  59mm x 80mm
  • 2St.  56mm x 56mm
  • 1St.  50mm x 50mm
2_Stirnseiten Die 24 Widerstände müssen parallel geschaltet werden, wie wir schon gesehen haben. Dazu sind an den beiden Stirnflächen in symmetrischer Anordnung 24 Löcher zu bohren. Die zentrale Bohrung in der kleineren Platte dient zur Aufnahme des Innenleiters vom Steckverbinder.
3_platinen_gebohrt Ein Ende der Widerstände wird auf Masse gelegt, welche auf dem Gehäuse liegt. Somit wir das obere Kopfteil mit Masse verbunden, also direkt mit dem Masseflansch des Steckers verbunden. Das Kopfteil erhält zusätzlich eine größere Bohrung um den Innenleiter durchstecken zu können und vier kleinere Bohrungen von 3mm, um den Stecker mit dem Gehäuse so verbinden und um einen guten Massekontakt zu erreichen.

Das andere Ende, der Innenleiter des Kabels, bzw. der innere Kontakt des Steckers darf natürlich nicht mit Masse verbunden sein, sondern nur mit dem anderen Ende der Kontakte der Widerstände.

4_Unterseite Das „heiße Ende“ der Widerstände soll auf eine Platte aufgelötet werden, die vom übrigen Gehäuse isoliert ist. Dazu wird die kleine Platine mit den Bohrungen auf eine größere aufgeklebt. Es ist dafür zu sorgen, dass die kleine Platte später keine Verbindung mit dem Gehäuse bekommt. Die quadratische Fräsung soll dies sicherstellen.
5_geloetetes_Gehaeuse Anschließend werden die Platinenteile zu einem Gehäuse zusammengelötet.
6_gehaeuse_ansicht_2 Hier das Gehäuse aus einer anderen Perspektive.
7_Innenleben Im Anschluss werden die 24 Widerstände eingelötet und der Mittelanschluss des Steckers zur unteren Gehäuseplatte (ich meine die aufgeklebte Platine) durchverbunden. Dies geschieht einfach mit einem Stück Kupferdraht.
9_Innenleben Für mehr Details hier noch eine eine Aufnahme aus einem anderen Blickwinkel.
8_fertige_Dummy Das fertige und verschlossene Gehäuse
11_fertig_lakiert

Die Dummyload nach der Lackierung.

Ich werde versuchen in den nächsten Wochen irgendwo die Möglichkeit zu bekommen, mal den Frequenzgang aufnehmen zu können. Mal sehen bis zu welchen Frequenzen die Dummyload brauchbar ist. Für Kurzwelle sollte es aber reichen.

Dummy-Load

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