Was ist EIRP ? Lösen wir doch zunächst einmal die Abkürzung Buchstabe für Buchstabe auf. EIRP steht für Equivalent Isotropically Radiated Power. Was ins Deutsche übersetzt, äquivalente isotrope Strahlungsleistung heißt. Hierbei handelt es sich um eine reine Rechengröße aus der Antennentechnik, also nicht um eine physikalische Größe. Dennoch wird die EIRP unter anderem in Watt angegeben. Rein mathematisch ist die EIRP die Leistung am Antenneneingang multipliziert mit dem Antennengewinn (als Faktor nicht in der Größe dB). EIRP ist demnach für alle Antennen mit Richtwirkung von Bedeutung. EIRP ist also:
EIRP = P * g
wobei P die an der Antenne ankommende Leistung und g der Antennengewinn als Faktor ist.
Aber schauen wir noch ein wenig genauer hin. Der Antennengewinn muss immer in Bezug zu einer Vergleichsantenne angegeben werden. Und zwar für die Richtung mit größten Abstrahlung. Diese Vergleichsantennen sind gewöhnlich ein Halbwellendipol (man spricht dann vom Antennengewinn dBd) oder der isotrope Strahler (man spricht dann vom Antennengewinn dBi). Letzterer ist ein theoretisches Gebilde, dass es zwar nicht gibt, das aber mathematisch exakt beschrieben ist und sich für Berechnungen besonders gut eignet. Ein isotroper Strahler oder auch Kugelstrahler strahlt nämlich in alle Richtungen gleichermaßen ab und hat den Antennengewinn 1 oder 0dB. Wie oben beschrieben, spricht man beim EIRP von der isotropen Strahlungsleistung. Also muss für die Berechnung der Antennengewinn in Bezug auf den isotropen Strahler bekannt sein.
Nun ist es wie gesagt so, dass der Antennengewinn im logarithmischen Maßstab, also in dB angegeben wird (dBd oder dBi wie wir schon gesehen haben). Man muss für die Berechnung der EIRP also dB zunächst in einen Faktor umrechnen.
g = 10^(G/10)
Wobei g der Gewinnfaktor und G der Antennengewinn in dB ist.
Setzt man dies direkt in die Gleichung für die EIRP ein, dann lautet die Formel wie folgt:
EIRP = P * 10^(G/10)
wobei G der Antennengewinn in dB und und P die an der Antenne ankommende Leistung ist.
Oftmals ist der Antennengewinn, wie schon beschrieben im Bezug auf einen Halbwellendipol angegeben.Dann muss der Antennengewinn auf den isotropen Strahler umgerechnet werden. Die Formel dazu lautet:
dBi = dBd +2,15dB
Oder anders ausgedrückt, der Halbwellendipol hat in Bezug auf den isotropen Strahler schon einen Gewinn von 2,15 dB.